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Thema: Studiengebühren schaffen Dynamik?


Ein Besuch auf der Webseite des Handelsblatt lockt zum Kommentar von Lothar Späth: "Studiengebühren schaffen Dynamik". Er hält sie für richtig, aber wer will das hören und lesen?

Richtig oder falsch bekommt nur heraus, wer nicht im eigenen Saft schmort und sich für die Quelle aller Weisheit hält. Macht hier keiner. Gehört zu den Menschenrechten, andere zu Wort kommen zu lassen.

Späth erkennt an, dass Studieren Geld voraussetzt und Studiengebühren als Hürde für Arme Ungerechtigkeit bedeutet. Es wäre sogar fatal, wenn Studierwillige deswegen vom Studium abgehalten würden.

Späth verknüpft Qualität mit Geld und plädiert für zusätzliche Einnahmen der Hochschulen. Diese sollen auch den Studierenden aufgebürdet werden. Denn nach dem Studium profitieren sie durch höheres Einkommen. Denn dadurch studieren sie schneller, weil bestrebt, billiger fertig zu werden. Und dadurch lassen sie sich auch das zu Hunderten im ungeheizten Hörsaal auf dem Fußbodensitzen nicht gefallen. Das ist die Späth'sche Dynamisierung.

Ich will nicht schreiben, dass ist falsch, der Mann ist auch die Summe seiner Erkenntnisse und nicht dumm. Es ist eine Haltung der Reichen. Jeder ist seines Glückes Schmied ist leicht reden, wenn die Chancen schon in der Wiege liegen und ständig hinterher getragen werden.

Die erwünschte Dynamisierung, soweit sie das Geld der Hochschulen betrifft, ist ein Interesse der Allgemeinheit und liegt in deren Verantwortung, nicht beim Studierenden. Der Studierte profitiert vielleicht, jedoch profitiert die Allgemeinheit ungleich mehr, wenn das Volk studiert. Und ungeheizte überfüllte Hörsäle sind eine Zumutung/Frechheit und Ergebnis von Hochschulpolitik, völlig unabhängig von Studiengebühren. Das sind Versäumnisse der Vergangenheit und falsche Prioritäten der Gegenwart.

Da hilft es nicht, wenn der Staat seinen Haushalt entlastet. Das Beispiel Australien zeigt, dass Studiengebühren überhaupt nicht der Ausbildung zukommen, sondern im Staatshaushalt absorbiert werden. Es hilft, wenn Bildung jedem offen steht und alle, alle Hürden abgebaut werden, einschließlich möglicher Gebühren.

Wenn Qualität mit Geld verknüpft wird, wird Qualität leicht geopfert, weil der Preis heutzutage bestimmt.


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