eLeW, ein Land eine Welt - Forum 1 und FAQ
Seiten: 1 2 3 Zurück zur Übersicht
Autor
Thema: Faule Beamte sollen weniger verdienen


Heute gibt es zum Thema einen Beitrag bei T-Online. Unser Innenminister Schilly hat sich mit dem Beamtenbund und der Gewerkschaft verdi darauf verständigt. Es gibt bei T-Online dazu auch eine Abstimmung, und soeben stimmten mit mir von 1817 Besuchern 55% mit Ja. 42% waren dagegen und 3% war es egal. Sehen Sie selbst.

Mit Beamtenbund und verdi möchte Schilly ab 2007 leistungsschwache Beamte geringer entlohnen. Die Funktion soll maßgebend sein und nicht Dienstalter und Familienstand. Und das soll dann eine Reform sein.

Der von der eLeW vertretene Standpunkt hält eine andere Reform für besser. Die Gesellschaft benötigt für den öffentlichen Dienst unbedingt den vertrauenswürdigen Staatsdiener. Dieser ist politisch neutral, unbestechlich und seiner Arbeit verpflichtet, keiner Partei und keinem Verband. Seine besondere Stellung geht einher mit Arbeitsplatzsicherheit und normalem Lohn. Wenn er Jahr um Jahr seine Arbeit macht, ist auch eine Lohnsteigerung nach Dienstalter und Familienstand erforderlich, denn immer wird es so sein, dass alles teurer wird.

Aber er hat verd.... nochmal seine Arbeit zu tun. Und zwar ohne Leistungsprämie. Ohne Wohlverhalten und Kriechertum, wie es die Leistungsprämie geradezu herausfordert. Das passt Herrn Schilly, Gehalt als subjektive Verfügungsmasse für willfährige Verwaltungen zu verwenden.

Viele halten Politiker für korrupt, Staatsdiener dürfen es nie werden oder sein.

Deshalb schlägt die eLeW
a) eine bessere Ausnutzung des Disziplinarrechts vor. Es muss möglich werden, dass Fehlverhalten von Staatsdienern zeitnah bestraft wird. Dazu gehört
b) eine niedrigere Einstufung als Konsequenz von Nichterfüllung der übertragenen Aufgabe. Dazu gehört aber auch
c) ein Einbehalt von Geld, um den Verursacher von Schaden finanziell heranzuziehen. Deshalb regt die eLeW an, 30% des Gehalts für zwei, drei oder bei hohen Beamten auch noch mehr Jahre einzufrieren, um darauf bei Versagen zurückzugreifen.
d) Schließlich gehört es sich, dass Funktionsträger ihre Führungsaufgabe auf Zeit ausüben, nicht auf Lebenszeit. Nach einiger Zeit sind für diese Stellen Bewerbungen, auch der Stelleninhaber, erforderlich.

Die Elite im Staatsapparat, der wir alle Vetrauen entgegen bringen müssen, ist nicht durch Rang und Vermögen ausgewiesen, sondern durch Ehrlichkeit und Verlässlichkeit in allen Besoldungsstufen. Der unterste wie der oberste Staatsdiener wird so gleichermaßen Respekt erhalten. Das Volk wird sich diese leisten können, die Regierungen werden sich schwer mit ihnen tun. Was die eLeW wiederbringen will, ist nämlich Zivilcourage. Was Schilly und Freunde wollen sind ausgefuchste Prämienjäger. Warum wohl?

Alles Gute, Hans U. Scholz



Warum hat die Polizei den Kampf gegen die Kriminalität aufgegeben?
Hier gibt es die Informationen: Jürgen Roth: Ermitteln verboten.

Was hat das mit den faulen Beamten zu tun? Damit: Wie der Herr so das Gescherr.

Es scheint nicht nur einiges faul zu sein. Deshalb brauchen wir verantwortungsbewusste Staatsdiener. Es gibt viele Beispiele, wo gute Leute kaltgestellt werden. Ich kenne aus eigener leidvoller Erfahrung Netzwerke der Unfähigen. Es gilt die Unfähigen wie die Faulen zu bessern, und die Unverbesserlichen zur Verantwortung zu ziehen.

Alles Gute, Hans U. Scholz



das "warum wohl" ist eine Frage, die sich wohl jeder selbst beantworten können sollte, da ich leider zu den menschen gehöre, die pollitisch nicht so informiert sind, kann ich das leider nicht, zumindest nicht eindeutig, nachdem ich jetzt also deine meinung zu schillys reform gelesen habe, würde mich schon interessieren, warum er es darauf absieht "ausgefuchste Prämienjäger" im dienste des staates zu haben.
mein gedanke dazu ist, damit sie ihm und co noch mehr in den allerwertesten kriechen, und sich leicht kaufen lassen, also alles viel leichter nach "seinem willen" zu kontrollieren ist. Das meintest du glaube ich mit "Gehalt als subjektive Verfügungsmasse für willfährige Verwaltungen".
da ich mir aber sehr unsicher bin, was meine deutungen deiner sätze anbelangt, glaube ich dir nahelegen zu können, dich klarer auszudrücken, so das es jeder versteht, naja vielleicht einfach das philosophische darin weglassen, oder so.
wie auch immer, ich gebe dir, wenn ich dich richtig verstanden hab´ weitgehend recht.
ich wage mich aber mal zu behaupten, dass die entscheidung über schadensverursachung bzw. pflichtbewusste arbeitserfüllung (d.h. das geld irgendwann zurückzubekommen oder nicht) genauso eine "subjektive Verfügungsmaßnahme" ist wie die zuweisung von gehalt nach leistung.
ich lasse mich natürlich gerne korrigieren bzw. aufklären, weil ich diese "einfrier-idde" nicht ganz durchschaue.

mfG

Lena



@ Lena
Warum ausgefuchste Prämienjäger?

Schillys Ziel der angekündigten Reform (laut Spiegel dieser Woche, Nr.42, S.24: "ein politisches Manöver, um den Radikalumbau des Staatsapparates zu verhindern.") soll die Einführung einer leistungsorientierten Bezahlung sein. Zur Beurteilung von Leistung in einer Bürokratie sehe ich zwei Möglichkeiten: Die übertragene Aufgabe wird erfüllt (Die 'Opfer' von Verwaltung sind sehr zufrieden) oder der Vorgesetzte entscheidet, dass die Leistung erbracht wurde. Im zweiten Falle hat der Vorgesetzte wieder einen Vorgesetzten usw. bis hoch zum Innenminister. Du hast mich richtig verstanden, diese Kette steckt dann aufwärts gesehen im vorgesetzten Allerwertesten. Ich konstruiere ein Beispiel: Der Beamte 1 pendelt sehr oft zwischen Bonn und Berlin, der gleichrangige Beamte 2 bleibt am Schreibtisch und telefoniert stattdessen. Der Vorgesetzte 1 bescheinigt Beamten 1 Initiative und gibt ihm die Prämie. Der Vorgesetzte 2 bezichtigt Beamten 1 der Wichtigtuerei und Drückebergerei und gibt dem fleißigen Beamten 2 die Prämie. Die Beamten 3 - 80 kopieren den Prämienempfänger. Das 'korrupte' System stabilisiert sich von alleine.

Was ist bei der 'Einfrier-Idee' anders?
Zuerst einmal ist es keine Verhinderung von Reform, sondern eine mögliche.
Der Staatsdiener (das ganze Beamtenwesen steht für mich zur Diskussion, deshalb mein Begriff Staatsdiener für den runderneuerten zukünftigen Beamten) hat Anspruch auf sein Gehalt. Er verursacht einen Schaden. Beispiel: Die Stadträtin im Berliner Bezirke Mitte genehmigt einem Bauherren sein neues Hochhaus. Das baut er auf einem für die Autobahn reserviertem Grundstück. Wird die Autobahn gebaut, muss diese für Millionen darumherum gebaut werden, oder das Hochhaus wird für Millionen abgerissen. Soweit das wahre Beispiel. Jetzt die Reform. Die Stadträtin hat 10.000 Euro/Monat und bei Beginn der Reform 12.000, von denen 4000 einbehalten werden. Das macht für den hochverschuldeten Staat eine augenblickliche Einsparung von 2000/Monat und 4000/Monat zinsloser Kredit. Nach drei Jahren stehen 120 000 auf dem Konto der Stadträtin. Der Skandal wird verhandelt, der Schaden festgestellt, die Stadträtin bestraft und der Staat zieht 120 000 ein.. Das nenne ich Verantwortung tragen und fühlen. Das obige Beispiel aus Berlin wurde inzwischen unter den Tisch gekehrt. Schillys Leistungsprämie wird bei solchen Beispielen zusätzlich missbraucht: Maul stopfen.

Alles Gute, Hans U. Scholz



und wer entscheidet, ob ein beamter faul ist oder fleißig?
doch sicher andere beamte. dadurch werden m. e. der manipulation wieder tür und tor geöffnet. Man kann einem, den man loswerden will, ja solche arbeit zuteilen, an der er sich die zähne ausbeisst und ein anderer, dem man wohl gesonnen ist, bekommt eine aufgabe, an der er sich wunderbar beweisen kann. überall wo menschen an den entscheidungen beteiligt sind, werden sicher wie immer oft die falschen weiterkommen.
aber auch ohne zuteilung durch andere - schon vom arbeitsgebiet selber her, können erfolge und misserfolge schon mehr oder weniger vorprogrammiert sein.
es ist also alles nicht so einfach - wie immer !!

megarema



Wer entscheidet über die Leistungsfähigkeit?

Das Thema Reform könnte zerredet werden, wenn Mensch sich sofort im Detail verheddert. Deutschland ist reformfähig und reformwillig, nur werden unter dem Begriff Reformen zur Zeit nur ökonomische Belange neoliberal angegangen und Deutschland gegen die Wand gefahren.

Dennoch gerne zum Detail:
Seit geraumer Zeit erkennt Mensch, dass Teamarbeit uns weiterbringt. Das Team könnte auch gegen Willkür schützen. Außerdem geht es beim eLeW-Vorschlag um Pflichterfüllung gegenüber Schaden verursachen. Normale Bezahlung bei normaler Pflichterfüllung und Ahndung, wenn die nicht stattfindet. Das Faule-Beamten-Thema stammt von unserem Innenminister.

Alles Gute, Hans U. Scholz





FAULE BEAMTE? -- FAULER TRICK!!

Dies ist doch nur ein FAULER TRICK wie die Beamtenlobby ihrem Klientel weiteres Abkassieren ermöglicht: Jeder Beamte wird zum fleißigen Beamten erklärt und erhält dann eine Zulage. So wird es funktionieren.



@ Rud.Heck

Mir ist nicht ganz klar, ob "Faule Beamte..." sich auf die Volksverdummung von Schily oder "Fauler Trick!!!" sich auf diese 'Diskussion' hier bezieht. Ich habe eine Menge faule Beamte kennen gelernt und aus meinen obigen Aussagen lässt sich sicher entnehmen, dass ich ihnen Feuer unterm Hintern machen möchte. Auch in der Überzeugung, dass ab und zu etwas Schweiß die Arbeit ungemein versüßt.

@ alle hier

Ich würde für eine neue Qualität von Staatsdiener sogar den Begriff des Beamten opfern, um den Wechsel zur Einforderung von mehr Pflichtauffassung und Unbestechlichkeit zu verdeutlichen.

Das ist es, was wir schnellstens brauchen: zupackende Pflichtaufassung und Unbestechlichkeit.
Test: Macht mal eine Umfrage unter euch bekannten Twens über Schutzgelderpressung, wie sich diese jungen Erwachsenen verhalten würden. Ich vermute, viele würden nicht zur Polizei gehen, mancher wird sagen, die können eh nicht helfen. Nur ein Test, und wenn meine Vorhersage zutrifft, denken Sie daran, schon ein Einziger im Test, der nicht zur Polizei gehen würde, stellt Deutschland ein Armutszeugnis aus.

Worauf will ich hinaus? Demokratie setzt Regeln, und ohne deren Einhaltung gibt es keine Demokratie. Wir sind auf dem Wege zur Bananenrepublik und es ist nicht die Pflicht der Aldibrüder oder der Familie Quandt zu verhindern, dass Geld die Welt regiert, sondern unsere Aufgabe als Souverän die Mächte zu kontrollieren und uns dazu. Nun können wir ja alle die Augen aufhalten, aber richtig zuständig sind die Staatsdiener, die verbesserten. Solche sollten wir uns leisten, und nicht die faulen Beamten.

Alles Gute, Hans U. Scholz



Meiner Meinung nach gehört das Beamtentum ersatzlos abgeschafft! Wir leben in einer Welt, die sich verändert!
Das Beamtentum ist nicht mehr zeitgemäß, da wir es uns einfach nicht mehr leisten können! Diese "Menschengruppe" (Beamte) meint Vergünstigungen für sich in Anspruch nehmen zu können, ohne hierfür die Leistung erbringen zu müssen!

Real leben wir nicht mehr in einer "Demokratie", da wir einen Staat im Staat haben. Bananenrepublik sind wir schon lange; keiner will es jedoch wahr haben!

Es wird immer von Experten geredet, doch keiner hat wirklich Ahnung wovon er/sie redet, keiner übernimmt Verantwortung (obwohl alle hiervon reden), keiner steht zu Entscheidungen und wird hierfür zur Rechenschaft gezogen!

Unser Staat muß ganz neu "gegliedert" werden, da sich Politik und der Öffentliche Dienst "verselbständigt" haben und an der Realität vorbeiverwalten!

Mit freundlichen Grüßen

Lothar



Meine Frau meint, immer mehr Leute scheinen immer weniger zu begreifen, was sie in ihrem Job zu tun haben. Als ob die geistigen Kräfte der Leute nicht mehr ausreichen. Ursache sei aber eine sich verbreitende Gleichgültigkeit und das Gegenteil von Engagement, das folgenlose sich Davonstehlen. Heute las ich in der Berliner Zeitung die Geschichte, die mich verstehen lässt, was sie meint: SCHLAMPEREI

Geklaute Bilder, vergessene Pläne
Der Zwischenbericht über die Soziale Künstlerförderung nennt erstmals Zahlen: 13 443 Kunstwerke hat das Land Berlin in den letzten 50 Jahren bedürftigen Künstlern abgekauft und an öffentliche Einrichtungen verliehen. Kosten: Acht Millionen Euro für den Kauf und 85 000 Euro im Jahr Depot-Miete. Außerdem werden drei Fachkräfte beschäftigt. Diese wissen nicht, wie viele Bilder fehlen, ob sie geklaut, vergessen, vermüllt oder vernichtet wurden.
Anzeige hat niemand erstattet - da müsste man ja angeben, wonach man sucht.

Wonach ich suchen würde? Nach den Verantwortlichen, und zwar ab Besoldungsgruppe B1. Und dann? Dahin zurück mit ihnen, wo sie vor 10 Jahren standen. Nur mal als Konzept, denn Kalifen, die Bäcker mit zu kleinen Brötchen im Backofen rösten, will auch keiner.

Im Übrigen, statt die Bewag, die Gasag, die Wasserwerke und das ganze Tafelsilber, hätten zuerst einmal die Kunstwerke verkauft werden sollen.

Faulheit und Dummheit gehört im öffentlichen Dienst wie Betrug bestraft. Folgenloses Davonstehlen gehört abgeschafft.

Seiten: 1 2 3 Zurück zur Übersicht

WebMart Homepage Tools: Eigenes Forum kostenlos starten