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Thema: Mehdorn muss aufs Abstellgleis


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Hier können Sie Freunde und Bekannte über unsere Aktion informieren!

Hallo!

Ich habe mich gerade an einer Online-Aktion von Attac beteiligt


(um 0:02 Uhr, so wie 389 andere vor mir) und bitte Dich, auch mitzumachen:

Der Bahnchef Hartmut Mehdorn betreibt den Ausverkauf des größten noch verbliebenen gesellschaftlichen Vermögens, der Bahn in Deutschland, mit Brachialgewalt und wie eine Privatangelegenheit: vorbei am Parlament, vorbei an der Mehrheit der Bevölkerung, vorbei am jüngsten SPD-Parteitag. Ohne Rücksicht auf die Fahrgäste, die Belegschaft, die Umwelt und das Klima.

Dieser Bahnchef ist nicht tragbar. Wir fordern seine sofortige Entlassung!

Unterstütze auch Du unsere Forderung mit einer Protest-E-Mail an die Fraktionsvorsitzenden der Bundestagsparteien:

--- www.attac.de/mehdorn-weg ---

Vielen Dank.


Das ist ganz leicht: attac-Seite Protestaktion aufrufen, email-Adresse, Namen und Prüfziffer eintragen und auf E-Mail senden klicken. Ich bin der 390. Absender.



Stern-Autor Arno Luik hatte im Stern 36/2007 unter dem Titel "Eisenbahnraub" seine Ansicht dargestellt, die Bürger werden bei einem Börsengang der Bahn kalt enteignet. Online ist davon heute noch "Hände weg von der Bahn!" zu finden.

Arno Luik hat nun den Bahnchef interviewt und im Stern Nr. 10/2008 "Mehdorns letzte Fahrt" verfasst. Das steht on-line nicht (oder noch nicht) zur Verfügung. In der von mir oben verlinkten attac-Aktion wird aus dem gedruckten Stern zitiert. Da steht aber noch mehr drin:

Mehdorn: "Wir haben einen weltweit offenen Markt, das muss man endlich verstehen und akzeptieren, das müssen Sie verstehen! Wenn wir jetzt nicht in England, Spanien oder anderswo angreifen, dann werden wir hier in Deutschland zurückgedrängt. Dann verlieren wir auch hier."

Da taucht die Frage auf, ob hier ein Bahnchef zur Heuschrecke mutiert ist und in einen selbstverschuldeten Krieg verwickelt ist? In wessem Auftrag? Und sind in seinem Kampf nicht etwa Steuergelder statt für Bahnverbesserungen für Aufkäufe ausländischer Firmen zweckentfremdet worden? Mit wessen Duldung?

Mehdorn: " Wollen Sie, dass es in Deutschland, mehr und mehr, nur noch Franzosen, Polen, Engländer, Holländer oder Russen gibt, die Züge fahren lassen?"

Da taucht die Frage auf, ob dieser Mann krank ist? Der Börsengang, seine Absicht, für die ihn die Politik (G. Schröder) geholt hat, bringt doch Ausländer an den Hebel, um die Züge fahren zu lassen. (Wohin? Nach Ausplünderung zu Schrott.)

Autor Luik: "Man weiß: Mehdorn und seine Strippenzieher aus der Regierungskoalition, Struck, Steinbrück, Tiefensee, Kauder und ein paar mehr, möchten die Bahn privatisieren, sie möglichst schnell an die Börse bringen. Die anderen, die große Mehrheit der Bevölkerung, sind dagegen, auch die Basis der SPD."

Da taucht die Frage auf, steht nicht hinter Mehdorn und seinen Strippenziehern der eigentliche Ober-Strippenzieher, der Souverän? Alle Macht geht vom Volke aus. Da gibt es für die Unter-Strippenzieher keine andere Möglichkeit, als den Willen der Mehrheit umzusetzen. Alles andere ist Betrug.

Autor Luik: " Als Mehdorn an die Macht kam, plagten die Bahn 4,2 Milliarden Euro Schulden. Ende 2006 sind es über 19 Milliarden. Das Schienennetz ist überaltert. .. Auf manchen Strecken fahren die Hochgeschwindigkeitszüge langsamer als vor 10 Jahren. ... Die Zahl der Reisenden im Fernverkehr ist unter Mehdorn dramatisch gesunken, den Markatanteil am gesamten Personenverkehr konnte Mehdorn seit Amtsantritt nicht steigern, und viel besser sieht es auch im Güterverkehr nicht aus. Eine klägliche Bilanz."

Da taucht die Frage auf, wie denn auch, wenn mit Wissen der Strippenzieher Steuergelder zum Aufbau eines Global Player verwendet werden? Vermutlich mit Mehdorn und Strippenzieher dann eines Tages an der Spitze von in Holdings versteckten Firmenkonglomeraten und allen demokratischen Kontrollen entzogen?

Autor Luik: " Und doch, der Mann ist erfolgreich. Er hat, allerdings auf Pump, den Umsatz der Bahn durch gewaltige Zukäufe gesteigert. Und er hat sein Einkommen deutlich gesteigert, um gut 350% - auf fast 3,2 Millionen Euro."

Da fragte voriges Jahr Arno Luik im online-Artikel zum Schluss: "Lässt sich der große Eisenbahnraub noch stoppen? Ja, klar. Zum Beispiel so: Mehdorn entlassen. Lässt sich die Privatisierung noch verhindern? Ja, natürlich."

"Lässt sich" ist zu wenig, richtig heißt es "Es muss".



Anderthalb Jahre später ist Hartmut Mehdorn im April 09 zurückgetreten und seit Juli 09 bei airberlin im Verwaltungsrat. Anlass der Wegbeförderung war die Ausspitzelung der Bahn-Mitarbeiter. Wäre er noch im Amt, würde er bestimmt gefeuert werden.
Die Berliner Zeitung titelt heute: "Sicherheit gefährdet - auf Anweisung von Chefs.".
Berichtet wird über systematische Missachtung von Sicherheitsbestimmungen und Dokumentation von nie stattgefundenen Arbeiten in der Wartung der Berliner S-Bahn.
Dieses ist die zweite Welle massiven Zugausfalls mit Schließung von Strecken und Bahnhöfen innerhalb weniger Wochen.

Mit Mehdorn hat das soviel zu tun, dass die Bundesbahn, zu der die S-Bahn gehört, auf Panne komm raus, Gewinne für einen Börsengang zu bilanzieren hatte. Mit dem Privatisierungswahn hat das auch zu tun. Der ist hoffentlich vorbei.

Dabei haben wir mit den Pannen noch Glück, denn die nun stattgefundene für den Staatsanwalt relevante Transportgefährdung hätte Tote fordern können.



Für die Medien taucht Mehdorn Mitte August als Überraschung auf. Dabei war er schon 2009 bei airberlin und rückt nun als Nachfolger von Joachim Hunold an die Spitze. Hunold oder Mehdorn, wer bescherte der Fluglinie den massiven Stellenabbau und die Streichung von 7.500 Flüge noch in 2011 und 16.000 weniger in 2012?
Die Antwort des Kommentators in der Berliner Zeitung,
Mehdorn ist an allem schuld
Hartmut Mehdorn übernimmt Air Berlin. Das bedeutet, dass Air-Berlin-Passagiere bald nicht nur kaputtgesparte Stewardessen erleben, sondern auch solche, die mit letzter Kraft hauchen: "Unsere linke Tragfläche ist derzeit etwas weniger belastbar. Zu Ihrer eigenen Sicherheit benutzen Sie bitte die Sitze auf der anderen Seite."

Das Bild trifft auf eine Fluglinie solange nicht zu, wie die Auflagen für die notwendigen Lizenzen strikt überwacht werden und der Gesetzgeber der Lobby nicht nachgibt, diese Auflagen zu verwässern. Es trifft auf die Sparhaushalte, das Sparen zu, aber das ist ein anderes Thema.


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