Interessenlagen
Ein Kommentar heute auf der Webseite von
NEUES DEUTSCHLAND: "Michael Sommer ist beim DGB der Mann für das
Grundsätzliche. Einiges davon steht in einem Büchlein, das dem Vorsitzenden
als Arbeitsanleitung dient: Die Satzung. Der Bund, heißt es da gleich zu
Beginn, habe die Interessen der Arbeitnehmer zu vertreten.
Einst hielten die Leute diese ihre Interessen für unvereinbar mit denen des
Kapitals und aus guten Gründen redete kein Gewerkschafter je von sozialer
Einheit. Die erst später Arbeitnehmer genannten Lohnsklaven wussten nämlich,
dass, was dem einen sein Surplus, ihnen ein trocken Brot oder gar noch
weniger ist. Und dass zur Realisierung jenes Traumes, in dem das einmal
anders sein könnte, mehr erforderlich ist, als runde Tische.
Heute heißen die leitenden Angestellten des Kapitals Arbeitgeber und weil
selbst jene, die es besser wissen könnten, glauben, dass die Schrempps und
Ackermanns zu vergeben hätten, was besonders knapp ist, also Arbeit,
trommelt der DGB-Mann fürs Grundsätzliche zu einem Runden Tisch, um an
dessen hohler Stirnseite ausgerechnet bei denen mehr Einsatz für die
»soziale Einheit« einzuklagen, denen deren Fehlen aus »Verantwortung«
gegenüber dem Surplus nicht nur recht, sondern auch noch billig ist. Die
Interessen der einen vertritt der Michael Sommer nicht. Die der anderen hat
er nicht verstanden. |
Das sagt (fragt) die eLeW:
Nicht nur der DGB und seine Einzelgewerkschaften glauben schon seit
Jahrzehnten, dass die Arbeitgeber nur genügend gehätschelt werden müssen,
damit sie sich bequemen, Arbeitsplätze zu schaffen, die Regierungen auch.
Der Kurswechsel der sPD kam mit dem Genossen der Bosse, der die Partei zum
Arbeitgeber-Verwöhnen anstiftete. Aus seiner Sicht nicht so sehr wegen der
Arbeitsplätze, sondern um sie zu verführen, statt der cDU/csU die sPD an der
Macht zu halten. Die sPD zerbricht daran, die Mitglieder treten aus, und die
Gewerkschaften verstärken den schon vorher bestehenden Mitgliederschwund.
Da, wo die Gewerkschaften als Arbeitgeber auftreten, sollten sie nicht
Schrempp und Ackermann in den Schatten stellen, sondern die Messlatte für
soziale Einheit sehr hoch legen.
Da, wo Betriebe in Insolvenz gehen, also von ihren Besitzern aufgegeben
werden, sollten sie mal mit den Betroffenen über eine Übernahme durch die
Belegschaft reden und das fördern. Dann können Betriebe mit beispielhafter
sozialer Einheit entstehen.
Wir leben nicht erst seit heute in einer zweckgebundenen Einheit von
Arbeitnehmern und Arbeitgebern, die von den Schrempps und Ackermanns nicht
so klar gesehen wird, wie von den Arbeitern. |
Ihre Stellungnahme.
Sie schreiben für die eLeW
Hier frei formuliert eintragen, was Sie dazu los
werden müssen, und abschicken.
|